Eine passende Segelschule finden.
Nach der bestandenen Theorieprüfung für den Bootsfahrausweis Kategorie D und A kommt in aller Regel die Qual der Wahl. Welche Segelschule oder Bootsfahrschule soll man für die nun fällige Praxisausbildung wählen?
Gar nicht so einfach, diese Frage.
Denn es gilt zuvor zu klären, ob Sie lediglich den Segelschein oder eine Kombination von Segel- und Motorboot Führerausweis erwerben wollen. Möchten Sie lieber ein Komplettangebot aus einer Hand oder sind Sie flexibel und könnten sich vorstellen die Ausbildungen getrennt anzugehen?
Wenn Sie Ihren Theorieunterricht für den Bootsführerschein bereits bei einer Bootsfahrschule genommen haben, werden Sie die Praxisausbildung wahrscheinlich auch dort machen wollen.
Lesen Sie trotzdem weiter, vielleicht erhalten Sie ja noch die eine oder andere Anregung.
Um zur praktischen Prüfung für den Bootsführerausweis zugelassen zu werden, muss vorher zuerst die theoretische Prüfung erfolgreich absolviert worden sein.
Die dazu erforderlichen Informationen finden Sie auf der Seite „Segeln lernen“ wenn Sie hier klicken.
Bei der Auswahl der Segelschule sollte nicht nur der Preis und/oder die Entfernung zu Ihrem Wohnort eine Rolle spielen. Generell kann man sagen, dass die Ausbildungsqualität der Segelschulen in der Schweiz recht gut ist. Die effektive Qualität des Unterrichts kann man sicherlich bei jeder Schule nach einem kurzen Anruf mit einer Probelektion oder einer Besichtigung des Schulbetriebes für sich klären. Eine seriöse Segelschule wird auf eine solche Anfrage hin keine Berührungsängste zeigen und Sie gerne einladen.
Wichtiger ist zu klären, ob der Unterricht der Bootsfahrschule zu den für sich gesetzten Zielen und den zeitlichen Möglichkeiten passt:
- Möchten Sie eher sportlich auf Jollen unterwegs sein oder peilen Sie den Erwerb eines Fahrtenschiffes an, auf dem man auch schon mal eine Zeit lang wohnen kann?
- Können Sie sich für den Segelunterricht ein paar Tage am Stück freimachen oder sind Sie darauf angewiesen Ihre Unterrichtszeiten flexibel und individuell zu vereinbaren?
- Haben Sie ein Kostenlimit für den Bootsführerschein und möchten Sie bereits vorher ungefähr wissen, was Sie der Segelschein kostet oder legen Sie Wert auf eine möglichst individuelle Betreuung und private Schulung?
Wichtig ist auch die Art des Unterrichts. Bevorzugen Sie Blockzeiten oder individuell vereinbarte Kurszeiten?
Eine sehr effektive Art des Segelunterrichts lernte ich seinerzeit während meiner Segelausbildung auf dem Thunersee kennen.
Die Segelschule Thunersee bildet auf eigens für die Segelschule entwickelten Schulungsbooten (ST-19) in der Gruppe aus. Das bedeutet jeweils am Morgen eine kurze Theorieeinheit und dann von Anfang an relativ eigenverantwortliches Segeln in Zweiergruppen auf dem Thunersee. Die Segellehrer umkreisen die kleine Flotte aus 6-8 kleinen Segelbooten mit dem Motorboot und steigen jeweils kurz in das vom Lernenden selbst gesteuerte Segelboot zu und erklären die Manöver.
Diese werden dann unter Aufsicht eingeübt und dann selbständig verfestigt. Da man auf den Booten zu zweit (maximal zu dritt) ist, kann man beliebig zwischen den Positionen wechseln und lernt so spielerisch und einfach die gesamten Segelabläufe kennen. Kleine Regatten und andere Wettbewerbe lockern das Ganze auf und ehe man sich versieht ist die Woche auch schon rum. Mir hat diese Art von Segelschule sehr viel Spass gemacht und ich konnte in kurzer Zeit enorm viel lernen. Auch ergaben sich aus der Gruppe unserer Segelschule Kontakte die bis heute halten.
Eine andere Art des Unterrichts, wohl aus Zeitgründen die am weitesten verbreitete, ist das Segeln nach individueller Vereinbarung.
Dabei fährt ein Segellehrer immer mit und instruiert entweder im Privatunterricht oder eine Zweiergruppe, die aus Termingründen zusammengefunden hat. Bei dieser Art der Ausbildung kann sehr individuell auf bestehende Interessen und Defizite eingegangen werden. Auch ist es so möglich eine Segelschule auszuwählen, deren Schulungsboote dem selbst angestrebten Bootstyp am nächsten kommen. Sehr verbreitet eingesetzt werden leicht zu handhabende, schnell reagierende Segelboote z.B. vom Typ Surprise, Soling oder J-80 eingesetzt. Die individuelle Ausbildung hat aber auch den Nachteil, das die effektiven Kosten für den D-Schein im vornherein schwieriger budgetierbar sind.
Infos zu den genannten und anderen Segelschulen finden Sie im Internet unter
- Segelschulen im Verband Schweizerischer Segelschulen
- Segelschule Thunersee
- Webcam der Segelschule Thunersee direkt auf die ST-19 Flotte
- Unsere kleine Segelschule auf dem Bielersee. 😉
Die von mir genannten Segelschulen sind nur Beispiele und sicher werden einige meiner Leser andere Erfahrungen gemacht haben oder sogar Vorschläge haben.
Ich bitte Sie, grade bei diesem Thema, doch von der Kommentarfunktion Gebrauch zu machen. Teilen Sie uns Ihre Lieblings-Segelschule mit!
Hallo Uwe
Danke für die nützlichen Informationen! Läuft ab bestandener Theorieprüfung eine Frist, in welcher die praktische Prüfung abgelegt werden muss oder verfällt die nie?
Grüsse
Hans Peter
Salut Hans-Peter
Nach dem bestehen der Theorieprüfung hast du 18 Monate Zeit um die praktische Prüfung zu bestehen, danach verfällt die Theorieprüfung.
Unter besonderen Umständen kann diese Frist vom zuständigen Strassenverkehrs und Schifffahrtsamt um 6 Monate verlängert werden.
Nachdem Du eine praktische Prüfung (A oder D) bestanden hast, wird der Verfall der Theorieprüfung aufgehoben. D.h: Wenn Du z.B. den D-Schein bestanden hast und Du drei Jahre später noch den A-Schein dazu machen möchtest, brauchst Du die Theorieprüfung nicht erneut abzulegen.
Viele Grüsse und viel Erfolg
Uwe
Hallo Uwe
Ich gratuliere zu dieser tollen Website mit vielen nützlichen Hinweisen!
Nur ein kleiner Hinweis : Vor dem Besuch einer Motorbootschule muss die Theorieprüfung nicht absolviert worden sein. Erst für die Anmeldung zur praktischen Prüfung ist sie Voraussetzung. Man kann also einfach so mit der Ausbildung beginnen.
Grüsse
Markus
Hallo Markus,
vielen Dank für Dein Lob – natürlich hast Du mit Deiner Aussage recht!
Ich empfehle aber trotzdem, vor allem um die „Doppelbelastung“ von Theoriekurs und gleichzeitiger Praxisausbildung zu reduzieren, zunächst die Theorieprüfung zu absolvieren. Zumal dann die formalen Basics hinreichend geklärt sind und die Lernenden sich ganz auf „Bug-Pfahl“, „Fährengleiten“ und „Rückwärts in die Box“ konzentrieren können 🙂
Den Passus habe ich dann geändert – ich will ja keine Falschinfos verbreiten.