Ausflug Neuenburgersee: Auf den Chaumont zum Leuchtturm von Neuenburg.
Heute möchte ich Sie einmal nicht auf ein Gewässer entführen, sondern einfach einen Landtag einlegen.
Gemäss dem Motto „Sail-and-Trail: Man kann nicht immer an Bord bleiben“ haben wir vor einigen Tagen den mir bekannt höchstgelegenen Leuchtturm besucht. Wie ich finde, durchaus etwas zum Nachmachen – sogar für Motorbootfahrer 😉
Dieser Nachts über den ganzen See gut sichtbare „Leuchtturm“ ist am Aussichtspunkt auf dem Chaumont befestigt und weist der Schifffahrt den Weg nach Neuenburg. Der Chaumont ist der „Hausberg“ von Neuenburg, an seiner höchsten Stelle 1180 Meter hoch und überragt die Wasseroberfläche des Neuenburgersees damit um gut 750 Meter.
Um auf den Chaumont zu gelangen folgt man vom Bahnhof Neuchatel aus entweder dem gut ausgeschilderten Wanderweg, vorbei am Centre Dürrenmatt oder man nimmt den Bus der Linie 7 Richtung Hauterive und steigt an der Station „Le Coudre“ aus. Von dort aus fährt Sie das Standseilbähnchen (Funiculaire) über eine Strecke von 2 Kilometer und eine Höhendifferenz von gut 550 Metern direkt an den Aussichtspunkt.
Der Aussichtsturm wurde übrigens im Jahre 1912 vom Architekten Arthur Bura entworfen und ist einer der ältesten Aussichtstürme aus Beton. Zwei Besonderheiten gibt es, neben dem Leuchtfeuer, zu erwähnen: Die sehr spezielle Zugangsrampe auf den Turm und die absolut spektakuläre Aussicht auf das Drei-Seen-Land, das Schweizer Mittelland und die dahinterliegende Alpenkette. Bei gutem Wetter ist die Sicht frei bis auf den Mont-Blanc!
Die spekatukläre Aussicht vom Chaumont auf den Neuenburgersee.
Um das ganze Panorama mit einer Ausflösung von 7284 x 1768 Pixeln zu sehen, klicken Sie einfach auf das Vorschau-Foto.
Nach dem Genuss dieses einmaligen Ausblickes, der übrigens einen Franken Eintritt an der Drehtür kostet, können Sie in einer der in der Nähe befindlichen Gaststätten eine Stärkung für den nun empfohlenen Rückweg per Pedes einnehmen.
Die kleine Wanderung zurück nach Neuenburg dauert gut 1,5 Stunden und ist ca. 4 Kilometer lang. Da die 55o Höhenmeter wieder abgebaut werden müssen, geht es ausschliesslich bergab. Eine leichte und interessante Wanderung durch den Wald, der immer wieder Blicke auf den See freigibt.
Wenn Sie der blauen Markierung folgen, wandern sie übrignes entlang eines erdgeschichtlichen Wanderweges (» Sentier du Temps). Alle paar hundert Meter erfahren Sie auf Tafeln interessantes zur Entstehung der Erde und jeder Meter des Wanderweges entspricht einer Million Jahre Erdgeschichte.
Am Ende des Wanderweges in Neuenburg können Sie dann noch ein kulturelles Highlight besuchen. Nur wenige Meter den Hügel hinauf wohnte der berühmte Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt. Sein ehemaliger Wohnsitz ist nun ein der Öffentlichkeit zugängliches Museum, das Centre Dürrenmatt. Schon der Blick aus dem Fenster des Eingangsbereiches ist umwerfend:
Wenn Sie, so wie wir, noch ein paar Jugendliche im Schlepptau haben sollten, empfiehlt sich zum Abschluss ein Besuch der vielleicht (zumindest von aussen) schönsten, mir bekannten Dönerbude am Place Pury. Untergebracht in einem alten Wartehäuschen wartet nun ein Kebabverkäufer auf die vorwiegend jugendliche Kundschaft.
Wer so etwas nicht mag oder nicht mehr dem Klientel entspricht, findet in Neuenburg allerdings sicherlich ein entsprechendes Etablissement, die Auswahl ist gross.
Alles in allem ein leichter Ausflug für die ganz Familie, bei dem man am späteren Nachmittag sicher wieder auf dem Boot ist, sofern man an den zahlreichen, kostenlosen Gästeplätzen der Stadt Neuenburg (2 Häfen) festgemacht hat.
Haben Sie selbst auch einen Geheimtipp, ein tolles Ausflugsziel oder ähnliches für Ihr Segelrevier? Ich würde mich freuen, hier darüber berichten zu dürfen. Schreiben Sie mir – Ich freue mich auf Ideen, Anregungen und Ihren Artikel zum Thema „Segeln in der Schweiz und Meer“!
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