Segeln: Gross-Segel trimmen mit dem Achterstag.
Wenn Sie als Segler schon mal auf einem Segelboot mit 7/8 oder ähnlich getakeltem Mast unterwegs waren, wird Ihnen sicherlich die Spannvorrichtung am Achterstag, dem Seil das vom Heck des Bootes an die Spitze des Mastes hinauf geht, aufgefallen sein.
Nicht nur, dass man am Achterstag prima Fahnen anbringen oder, seemännisch nicht ganz korrekt, die Badehose Express-Trocknen kann. Dieser Stag hat, insbesondere auf nicht Toppgetakelten Masten, eine ganz praktische Funktion, die es uns ermöglicht, auf Am-Wind Kursen den entscheidenden Tick später zu reffen und mehr Höhe am Wind laufen zu können.
Stellen wir uns doch mal vor, was passiert, wenn wir hoch am Wind mit einer ordentlichen Portion Wind in den Segeln aufkreuzen. Irgendwann einmal beginnt unser Boot zu krängen, sich also schief zu stellen – Lage zu schieben.
Dieser Effekt ist eigentlich unerwünscht – Zuerst meist von den erwiesenermassen vernünftigeren Frauen an Bord, dann mit zunehmender Gesichtsgrüne auch von den bis dato gern „sportlich“ segelnden Herren.
Aber auch aus praktischen Gründen ist eine Schieflage, Krängung, des Bootes von mehr als ca. 15-20 Grad unerwünscht: Mit zunehmender Schräglage reduziert sich die projizierte Segelfläche und damit die effektive Stärke unseres Motors – dem Segel.
Unangenehm kommt noch eine zunehmende Luvgierigkeit hinzu, die irgendwann mit zunehmender Schräglage unser Boot unsteuerbar macht, es würde ab einem gewissen Punkt von selbst in den Wind schiessen. Diese Luvgierigkeit rewsultiert zu einem grossen Teil aus einer Drehkraft die aus den in horizontaler Ebene aussenbords verschobenen Segeldruckpunkten einerseits und der im Wasser genau entgegengesetzt wirkenden Bremskraft des Wassers andererseits resultiert.
Ein Skipper eines Toppgetakelten Schiffes wird also spätestens wenn die ersten Böen zum fieren des Grosssegels verleiten, dass erste Reff in die Segel einbinden um die Krängung zu reduzieren und das Schiff kontrollierbar zu halten.
Der Masttrimm mit dem Achterstag.
Um genau diesen Effekt ein wenig abzumildern, können wir nun den Achterstag mit der Spannvorrichtung dichtnehmen. Dadurch biegen wir den Mast nach hinten, was zunächst mal die Spannung des Fockfalls und des Vorstags erhöht. Der Durchhang des Vorlieks des Vorsegels wird dadurch reduziert, die Anströmkante des Vorsegels wird schärfer und durch die Profilveränderung laufen wir am Wind mehr „Höhe“, können also weiter die Windkante „hinaufrutschen“. Gleichzeitig wird durch die zunehmende Mastbiegung auch das Vorliek des Grossegels gestreckt und das Achterliek geöffnet. Dadurch kann im oberen Bereich des Grosssegels mehr Luft dem Segel entweichen und die Krängung nimmt spürbar ab.
Zu beachten ist, dass der Baumniederholer beim Trimm mit dem Achterstag möglichst nicht dicht gefahren werden sollte, da dieser das Achterliek wieder schliessen würde.
Umgekehrt sollte man den Achterstag auf Raumen oder Vorwindkursen eher locker fahren um ein entsprechend bauchigeres Segelprofil zu erhalten.
Bei leichten Winden braucht man den Achterstag nicht allzusehr für den Trimm zu nutzen, da bei leichteren Winden ein bauchigeres Segelprofil i.d.R. vorteilhafter für die erreichbare Geschwindigkeit ist.
So ist das nicht richtig.
Baumniederholer wird bei böigen Winden auf der Kreuz unbedingt benötigt.
Gruß Kalle
schöner text und habe auch was neues gelernt =)
man soll den baumniederholer lose an der kreuz haben
danke mfg D.Kortmann